Halten an jeder Milchkanne

Bürgermeister Franz Möllering, Ratsmitglieder und Bürger fuhren am Freitag die geplante Strecke des Bürgerbusses zum ersten Mal ab. Für einen regluären Betrieb fehlen noch zehn Fahrer.

Nägel mit Köpfen: So soll sie aussehen, die geplante Strecke des Bürgerbusses, der Neuenkirchen mit St. Arnold, aber auch die Wohngebiete und Zentren innerhalb der Ortsteile verbinden soll. Bürgermeister Franz Möllering, Ratsmitglieder und Bürger fuhren am Freitag die geplante Strecke zum ersten Mal ab. „Es ist eine richtige Rundfahrt durch unsere Sehenswürdigkeiten“, sagte ein Mitfahrer begeistert. „Ich kann nur staunen, was es in St. Arnold und Neuenkirchen alles gibt. Hauptsache ist, der Bürgerbus wird von der Bevölkerung angenommen.“

Über 60 Haltestellen
Wenn der Bürgerbus einmal Realität werden sollte, verbindet er alle Wohn- und Siedlungsgebiete mit allen Zentren im Ortskern, zum Einkaufen in den Supermärkten und Discountern, zu den Ärzten, Kindergärten, Spielplätzen wie der Kreyenburg, Restaurants, zum Offlumer See. An über 60 Haltestellen kann man ein- und aussteigen. Kaum ein Ort in Neuenkirchen und St. Arnold, den man dann nicht in wenigen Minuten Fußweg erreichen kann – eine Linie eben mit Halt an jeder Milchkanne.
Der Bus garantiert die öffentliche Verbindung zwischen St. Arnold und Neuenkirchen“, sagte Umweltbeauftragte Petra Dettmann am Freitag. „Noch wichtiger ist es uns, dass jeder ohne eigenes Auto im Ort dahin kommt, wohin er will. Und: Jeder weiß, dass er abends wieder nach Hause kommt und dass immer jemand da ist, der Rollstuhl- und Rolatornutzern beim Ein- und Aussteigen hilft.
„Die Route ist sehr gut bedacht und berücksichtigt viele Menschen in abgelegenen Vierteln“, sagte Dettmann. „Sie ist aber nicht in Stein gemeißelt. Änderungswünsche sind jetzt noch jederzeit möglich.“

Vereinsgründung am 9. März geplant
Doch zunächst einmal ist die Gründung eines Vereins notwendig. Und der kann nur entstehen, wenn genügend Rückhalt aus Neuenkirchen und St. Arnold kommt. Am Mittwoch, 9. März 2016 sind alle Interessierten um 15.30 Uhr ins Rathaus geladen, Nutzer des Bürgerbusses genauso wie ehrenamtliche Fahrer. „Bei entsprechender Resonanz werden wir den Verein gründen“, so der Bürgermeister. „Bisher haben wir zehn ehrenamtliche Fahrer. Für einen stabilen Linienverkehr bräuchten wir etwa doppelt so viele.“

Was wird eine Fahrt kosten? „Es gibt zwei Möglichkeiten“, weiß Busunternehmer Heiko Husmann. „Entweder wir machen unser eigenes Ding mit ein bis zwei Euro pro Fahrt oder wir schließen uns dem öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) an.“ Letzteres würde bedeuten, dass man mit einem Ticket oder auch der Monatskarte mit dem R80 vom Bahnhof Rheine bis zum Offlumer See fahren kann, mit Umsteigen an der Rheiner Straße. Wie auch vom Dörper Berg zum K+K oder Edeka und mit vollen Einkaufstaschen nach einer Stunde mit dem Gegenbus wieder heimfahren kann. Die Fahrpreise werden die Kosten nicht decken. Am Dienstag zuvor, 8. März 2016, wird der Bau- und Umweltausschuss beschließen, ob die Gemeinde die geschätzten 6000 Euro, die der Bus pro Jahr kosten wird, tragen wird.

Projekt soll auf drei Säulen stehen
Auf drei Säulen soll das Projekt stehen: Die Gemeinde, die die Finanzen übernimmt, die Ehrenamtlichen, die die Organisation und die Fahrten durchführen und einem verantwortlichen Ausführer, in diesem Fall das Unternehmen Husmann. „Alle drei sind bereit, allein es braucht die Akzeptanz der Bürger“, so der Bürgermeister. „Es soll schließlich ein Bürgerbus werden.“

Wenn am Mittwoch grünes Licht gegeben wird, läuft das System an: Vereinsgründung, Zuschüsse beantragen, Bus bestellen, dann könnte ab 2017 die Linie Neuenkirchen-St. Arnold bestehen. Bei rotem Licht, also keiner Akzeptanz der Bevölkerung, wird im nächsten Jahrzehnt wohl kein neuer Versuch unternommen.

„Jeder darf mitfahren. Aber wir brauchen Signale der Mitbürger“, ruft Petra Dettmann auf. „Jeder, der am Mittwoch nicht kommen kann, kann uns per Post, telefonisch oder per E-Mail seine Meinung und sein Interesse mitteilen.“

Kontakt: Petra Dettmann, Umweltbeauftragte, Tel. 05973/92668, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, oder Hartmut Lohrmann, Tel. 05973/99673, und Paul-Heinz Niehues, Tel. 0171/7475754.

 
Quelle: MV-Online vom 04.03.2016
 

 

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